Meine fotografische Reise begann mit der geliehenen Kamera meiner Schwester - auf einer Exkursion während meines Geographie-Studiums in Südostasien. Später prägte mich besonders die Zeit bei den Hamar in Südäthiopien, wo ich erforschte, wie touristische Fotografie kulturelle Identität beeinflusst. Dort wurde mir klar: Fotografie ist Beziehung. Es geht ums Zuhören, ums Dabeisein, nicht ums Einfangen von außen.

Genau so arbeite ich auch heute: Oft fragen mich Gäste nach Stunden: „Woher kennst du denn das Brautpaar?“ und ich antworte, dass ich der Fotograf bin. Das führt meist zu Überraschung, weil sie mich längst für einen festen Teil der Gesellschaft gehalten haben. Dass ich bis dahin bereits hunderte Bilder gemacht habe, fiel gar nicht ins Gewicht.

Ich bin mittendrin, präsent – nicht als Fremder mit Kamera, sondern als Teil eurer Feier. Damit ihr ganz ihr selbst sein könnt, ohne das Gefühl, ständig posieren zu müssen.

Für mich ist eine gute Hochzeitsreportage nicht daran zu erkennen, wie „perfekt“ sie in mein Portfolio passt, sondern daran, wie sehr sie sich nach euch anfühlt.

Wenn man Bilder von zehn Hochzeiten nebeneinanderlegt und nicht mehr erkennt, dass es zehn verschiedene Paare waren – dann läuft aus meiner Sicht etwas falsch.

Ich liebe warme Farben. Ich liebe Schwarzweiß. Aber vor allem liebe ich es, Menschen Erinnerungen zu schenken, die sie ein Leben lang begleiten.